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Bild: Peter Meyer

Durchfahrt bei Jerisberghof, zwischen Kerzers und Gümmenen.

Mit dem Apfelsaft-Express ins Val de Travers – Rückblick & Bildergalerie

Rückblick:

Ende August 2021 organisierte Eurovapor einen Ausflug mit dem Apfelsaft-Express (BDe 3/4) sowie erstmals mit dem vom Verein DSF übernommenen B472 ins Val de Travers. Endziel war St-Sulpice im Val de Travers, wo früher eine der beiden Stichstrecken, Buttes und St-Sulpice, der Privatbahn „Regional Val de Travers“ (RVT) endete.
Die Strecke von Fleurier nach St-Sulpice ist seit Jahren eingestellt und beheimatet den Verein „Vapeur Val de Travers“ (VVT), deren Depotwerkstatt wir als Vereinsausflug besichtigen gingen.
Ein Alternativprogramm wurde zudem öffentlich ausgeschrieben, wobei diese Teilnehmer in Couvet die Distillerie Persoz besichtigen konnten. Dort erfuhren die Besucher alles über die Herstellung der „grünen Fee“, dem traditionellen Absinth des Jura.

Hansueli Kneuss
(Reisedienst Eurovapor)

Bericht über den Besuch der Absinth-Destillerie in Couvet

Die Gruppe wurde von Gaudentia Persoz, als «grüne Fee» verkleidet, herzlich empfangen. Sie betreibt die Destillerie quasi als Familienerbe weiter, da schon die Grossmutter ihres Mannes Absinth brannte. So erzählte sie, dass bereits die Griechen und Römer das Wermut-Kraut kannten, wobei es damals eher als Medizin verwendet wurde. Später wurde daraus eine Mischung von Medikament und Getränk, das durchaus bei zu grossem Konsum dazu führte, dass wohl eine «grüne Fee» gesehen wurde, was dem Getränk seinen Namen gab. Im Val-de-Travers, wo Wermut und viele der anderen Kräuter, die in einem Absinth verwendet werden, reichlich wuchsen, florierte hier die Herstellung der Spirituose. Unter anderem auf Druck der Weinbauern, da deren Weinverkauf zurückging, wurde Absinth im Oktober 1910 schweizweit verboten. Dennoch wurde heimlich weiter Absinth gebrannt, die Grossmutter machte dies zum Beispiel im Postbüro, wo sie gearbeitet hat. Da die Brennereien viel reinen Alkohol kaufen mussten für die Herstellung, und damit die Staatskassen mit der Alkoholsteuer gut füllten, liess man die geheimen Destillerien gewähren. Im März 2005 fiel schliesslich das Verbot.
Ein guter Absinth enthält reinen Alkohol, viele Kräuter, wie Wermut, Anis, Fenchel, Wasser und ein Rest des letzten Brands. Alles wird verrührt, 12 Stunden eingelegt und dann gebrannt. Der entstehende Absinth hat noch 75 Volumenprozent Alkohol, dieser wird mit reinem Wasser auf 58 % gesenkt. In der Gegend um Couvet können die meisten der Kräuter in guter Qualität geerntet werden, was zu einem hervorragenden Absinth führt. Heute wird die Spirituose für Cocktails, zum Kochen und für Desserts verwendet und erfreut sich weiterhin grosser Beliebtheit.
Natürlich durften alle einen Absinth degustieren und dabei von einer grünen Fee träumen. Reich bepackt mit zahlreichen Flaschen Absinth machte sich die Gruppe wieder auf den Weg zum Bahnhof.

Norbert Schalk
(Reiseleiter Eurovapor)

Medien

Bild: H.U. Kneuss

In Auvernier gabe es den ersten Fotohalt. Unser BDe 3/4 mit B472, dahinter ist ein FLIRT von Trans-N zu sehen.

Hier eine Auswahl an YouTube-Clips: