«Rosa» nächsten Sommer wieder unter Dampf
- EV Redaktion
Seit bald zwei Wochen steht die Dampflokomotive „Rosa“, offizielle Bezeichnung Eh 2/2, in der Werkstätte der Appenzeller Bahn in Heiden. Im vergangenen Sommer musste sie mitten in der Saison mit der Diagnose „durchgerostete Siederohre und Deckenanker“ aus dem Verkehr genommen werden. Für die Betreiber, der Gruppe „Lokremise Sulgen“, ein harter Schlag und für die Dampflokfans eine Enttäuschung, dass auf die drei Fahrten bis Saisonende 2012 verzichtet werden musste. Rund 50‘000 Franken wird die Reparatur mit der umfassenden Prüfung des Dampfkessels die Gruppe kosten. Der finanzielle Aspekt führte darauf hin zu Diskussionen über den Weiterbetrieb des Dampfzugs auf der Strecke Rorschach- Heiden. Im Vorstand der Eurovapor-Gruppe in Sulgen zeigte man sich aber nicht bereit, widerstandslos die traditionelle Dampfbahnstrecke aufzugeben.
Ausgeführt von Spezialisten
Kurz vor Beginn der ins Auge gefassten Arbeiten war von Vorstandsmitglied Hansueli Kneuss konkret zu erfahren: „Der Startschuss für die Revision ist gefallen, im Frühling zu Saisonbeginn muss die „Rosa“ wieder fahren!“ Die ganze Reparatur werde vor Ort durch die Firma Demian Soder in Dintikon ausgeführt, deren Spezialgebiet Arbeiten an Dampflokomotiven ist. Inzwischen ist der Führerstand der sonst so schmucken Dampflokomotive abgebaut, sogfältig sortiert liegen die einzelnen Teile in der Werkstätte in Heiden ausgebreitet. Beschäftigt mit den Ausbauarbeiten waren Elias Diessel von der Firma Demian Soder und Hanspeter Leu von der „Lokremise Sulgen“. Sie mussten die über 100 Siederohre mit einer Länge von 2.30 Meter aus dem Dampfkessel entfernen. Die Aufgabe der Rohre ist es, den durch die Hitze produzierten Dampf zu transportieren. Hanspeter Leu nahm sich im Anschluss an diesen Ausbau der Innenentrostung des Dampfkessels an. Mit einer Schutzmaske ausgerüstet arbeitete er im Kessel, in dessen Inneres er nur dank seiner schlanken Figur gelangen konnte.
Ziel: Fahrbereit zur Saison 2013
Als nächster Arbeitsschritt werden in Dintikon die Siederohre hergestellt. Mittlerweile inspizierte Regionalinspektor Felix Heer, Walzenhausen, den Dampfkessel und alle betriebswichtigen Teile. Bei der Kontrolle kam auch ein Ultraschallgerät zum Einsatz zur Feststellung der Materialstärke. Mit dem positiven Befund der Inspektion dürften sich die Reparaturkosten im oben erwähnten Rahmen halten. Die Dampflokomotive „Rosa“ wird also in der kommenden Saison mit einem komplett revidierten und reparierten Kessel ihre Fahrgäste zum Ausserrhoder Kurort Heiden hinauf befördern.
Fritz Heinze, Gastautor