Newsletter Ausgabe 5 / 2011
Info Eurovapor Lokremise Sulgen
Ausgabe 5/2011 vom 20. November 2011
Liebe Freunde der Lokremise Sulgen
Die Freiwilligen der Eurovapor Lokremise Sulgen erlebten im 49. Vereinsjahr 2011 ein sehr intensives Fahrtenjahr. Meist mit der Universallok Be 4/4, aber auch mit unserem Neuen, dem Triebwagen «TINO», der ebenfalls immer mehr gefragt ist. So hat «TINO» diesen November speziell als stimmungsvoller Fondue-Express von RailEvent eine Marktnische gefunden. Unsere Kassierin ist froh um alle möglichen Fahreinnahmen, denn unvorhersehbare Reparaturen, Revisionen, leider auch finanzielle Altlasten, lassen das erwirtschaftete Geld immer wieder dahinschmelzen.
Gänzlich fehlten uns und Ihnen dieses Jahr bis jetzt öffentliche Dampffahrten. Unser Mamutprojekt «Elefant» ist zwar dieses Jahr in grossen Schritten weiter gekommen, doch um Rauch am Horizont auszumachen, ist es noch etwas zu früh. Der bevorstehende 1. Advent soll dies ändern: Die Dampflok «Muni» wird dieses Jahr noch vielen Dampffans das Herz höher schlagen lassen. Erfahren Sie nachfolgend mehr von der Fahrt mit «Muni», Ochse, Schafe und Esel.
Hansueli Kneuss, Reisedienst EUROVAPOR
26./27. November 2011, Chlausfahrten am Adventsmarkt Bischofszell
Unsere traditionellen Samichlausfahrten mit Dampf stehen vor der Tür und die Familien mit Kindern können sich auch dieses Jahr wiederum erfreuen, wenn der Chlaus samt Schmutzli im Zug Chlaussäckli verteilt. Aus Anlass des Bischofszeller Adventmarktes sorgt auch die Traktion für viel Abwechslung, so überführen wir speziell für diese Fahrten die Gast-Dampflok «Muni» vom Typ Ed 3/3 des gleichnamigen Vereins. Für frierende Adventsmarktbesucher sorgt der heimelige Nostalgie-Buffetwagen mit Holzöfeli und heissen Getränken für eine warme Abwechslung.
Das Zugsangebot umfasst am Samstag 26. November 3 Fahrten Bischofszell Stadt – Hauptwil – Bischofszell Stadt mit Abfahrt um 14:10, 15:10 und 16:10 Uhr. Am Sonntag sind es 6 Fahrten ab 11:10 Uhr im Stundentakt bis 16:10 Uhr. Ein Retourbillett kostet für Kinder bis 16 Jahre 8 Franken inklusive Chlaussäckli und für Erwachsene 16 Franken. Billette können im Vorverkauf am Marktstand der «Lokremise Sulgen» oder im Zug gekauft werden. Es ist keine Reservation erforderlich.
Neu bereits ab Sulgen mit Dampf:
Die Fahrt mit der Dampflok «Muni» kann jetzt noch länger genossen werden, da die Überfuhrfahrten Sulgen – Bischofszell neu öffentlich ausgeschrieben sind. Am Samstag Sulgen ab um 13:18 Uhr und die Rückfahrt ab Bischofszell Stadt am Abend um 16:54 Uhr. Am Sonntag ab Sulgen um 10:18 Uhr und Bischofszell Stadt ab 17:10 Uhr. Pro einfache Fahrt bezahlen Kinder 5 Franken und Erwachsene 10 Franken.
Einweihung des Nostalgiegüterwagens K3 44735 mit echten Tieren:
Mit Arbeiten die über 1 Jahr dauerten, hat unser Mitglied Hansueli Schnyder einen seiner Träume verwirklicht und alleine in über 300 Arbeitsstunden einen ehemaligen SBB-Güterwagen Baujahr 1917 vom Typ K3 revidiert und ins graue Farbkleid zurückversetzt. Während der Chlausfahrten darf dieser schmucke Wagen nun seine 2. „Jungfernfahrt“ erleben und soll speziell gewürdigt werden. Lassen Sie sich überraschen, denn als wirklichkeitstreues Ladegut transportiert werden echte Tiere: 2 Schafe, 1 Esel und letztlich ein Ochse, die zusammen ein Quartett einer lebenden Krippe bilden. Jeweils beim Wendehalt in Bischofszell zwischen den Minuten :50 und :10 kann diese fahrende Krippe besichtigt werden. Achtung: Die Tiere fahren nur am Sonntag mit, denn obwohl es sich um dressierte Zirkustiere handelt, möchten wir die „Stars der Manege“ nicht gleich auf ihrer ersten Bahnreise überstrapazieren.
Alle Angaben zur Chlausfahrt Bischofszell siehe
http://www.lokremise-sulgen.ch/archiv/fahrten_11/scfahrten_11.html
Rückblicke:
20. August 2011, C5/6 2969 Kesseldruckprobe
Für einmal standen den wackeren Frohndienstlern der Lokremise Sulgen an diesem Samstag nicht mühevolle Arbeitsstunden, sondern ein feierlicher Tag bevor, denn ein weiteres Puzzlestück für die Wiederinstandstellung der Dampflok C5/6 2969 «Elefant» konnte gelegt werden. Und zwar mit der Druckprobe des neu berohrten Kessels eines der Wichtigsten! Um bei der Druckprobe mitsamt der amtlichen Abnahme dabei zu sein zu können, fuhren wir bei strahlendem Sonnenschein auf verschlungenen Pfaden mit unserem Triebwagen Be 3/4 43 «TINO» nach Dottikon-Dintikon. Von besagtem Bahnhof aus ging es bei brütender Hitze per 30 minütigen Fussmarsch zum Ort des Geschehens, zur Werkstatt von Demian Soder am Dorfrand von Dintikon.
Dort empfing uns nebst Demian auch Sandro Marocco in Amt und Würden als Kesselinspektor. Nebst dem Kessel standen auch ein «kühles Blondes» (welches nach den Strapazen nur so verdampfte) und äusserst feine Pizzen bereit. Nach kurzer und informativer Ansprache wurde mit der Druckprobe begonnen. Hierzu wurde kaltes Wasser in den Kessel gepumpt, bis der Druck 20 Bar erreichte. Nun galt es diesen Druck für mindestens 30 Minuten zu halten. Dabei durften natürlich keine grösseren Mengen Wasser dem Kessel entweichen oder andere unerwünschten Beobachtungen gemacht werden. Der Kessel überstand diese Prüfung mit Bravour, wie Sandro Marocco vom Inspektorat des SVTI feststellte! Bevor der Kessel neue Rohre bekam, wurden übrigens auch Materialproben durchgeführt, auch diese genügten nach all den Jahren den Anforderungen und zeugen somit von der hervorragenden Qualität des Schweizerischen Lokomotivbaus. Zum Abschluss dieser feierlichen Stunde gab es noch lobende Worte unseres Präsidenten Gerd Hilligardt und es wurde allen Anwesenden ein Glas Schaumwein gereicht.
Die anschliessende Rückkehr zum Bahnhof mit einem Bus der A-Welle (den Fussmarsch ersparten wir uns diesmal) und die Rückfahrt mit 'TINO' - inklusive dem obligatem Vesperplättli - schloss diesen erlebnisreichen Tag ab. Impressionen sind in der Foto-Galerie zu finden. (Bericht: Mark Simmons)
Kalte Kesseldruckprobe C5/6
Um nach diesem erfreulichen Zwischenschritt die Revision erfolgreich zu beenden, sind wir dankbar um jede Mithilfe! Unser Spendenkonto für die C5/6 2969 'Elefant':
85-30747-6 Eurovapor Arbon, Vermerk 'Revision C 5/6'.
Die Spende kann im Kanton Thurgau und in vielen anderen Kantonen von den Steuern abgezogen werden.
10. September 2011, historische Klausenpassrundfahrt
Am 10. September 2011 stand für unsere Verhältnisse ein Grosskampftag an. Frühmorgens verliess unsere Be 4/4 Nr. 14 Romanshorn mit insgesamt 4 Personen- und 1 Gepäckwagen via Toggenburg mit Ziel Rapperswil. Dabei überführten wir am Zugsschluss zwei Leichtstahlwagen des ECSV, welche ab Rapperswil fortan als Anhängelast für die dort stationierte Krokodillok 13302 der gleichnamigen Betriebsgruppe dienten, deren eigene Wagen leider nicht mehr betriebsfähig sind. In Rapperswil trennten sich die Wege der zwei Kompositionen mit je ca. 60 Passagieren an Bord.
Der eine Zug mit dem legendären Krokodil setzte die Reise nach Linthal fort, wo die Fahrgäste auf drei Oldtimer-Postautos der Marke Saurer umstiegen um den Klausenpass bis Altdorf zu bezwingen. Damit zeitlich alles aufging, schlug die Komposition der Be 4/4 einen grösseren Umweg via Zürich Altstetten – Südbahn nach Altdorf ein. Dort konnten wir im Traditionshotel «Zum schwarzen Löwen» zu unserer vollen Zufriedenheit das Mittagessen geniessen. Nach dem Mittag trafen dann die Postautos aus Linthal ein, wobei sich dann die 2x 60 Teilnehmer austauschten. Eigentlich bin ich Bahnnostalgieliebhaber, doch der Anblick dieses Saurer-Postauto-Trios liess mir das Herz höher schlagen! Bei herrlichem Wetter nahmen die charakteristischen Schnauzen-Postautos abermals den Pass unter die Räder.
Pünktlich um 18:20 trafen sich dann die Kompositionen der Be 4/4 und Krokodillok wieder in Pfäffikon SZ und vereinigten sich, um via Damm nach Rapperswil überzusetzen. Dort verabschiedeten wir uns vom grünen «Alligator» und die Be 4/4 fuhr mit allen Wagen zurück nach Romanshorn. Ein unvergesslicher perfekter Nostalgiereisetag ging zu Ende.
Sehen Sie selber auf der Bildergalerie:
Historische Klausenpassrundfahrt – Rückblick & Bildergalerie
09. Oktober 2011, Tenderprobefahrt der C5/6
Keine C5/6 ohne Tender – dieser wichtige 3-Achsige „Beiwagen“ gehört ebenfalls zu unserem Aufarbeitungsprojekt der Gottharddampflok «Elefant» Nr. 2969. Die Arbeiten sind soweit abgeschlossen, dass mit dem Tender am Sonntag 9. Oktober bereits eine Probefahrt durchgeführt werden konnte. Die meisten Arbeiten konnten in der eigenen Werkstätte in Sulgen ausgeführt werden. Unter anderem galt es einen neuen Anstrich aufzutragen, die Bremsanlage komplett neu zu erstellen, die Zugsicherung vorzubereiten und die überdrehten Achsen einzusetzen.
Die Probefahrt führten wir wie folgt durch: Vorerst ging es mit 20 km/h nach Erlen – dann weiter mit 30 km/h nach Romanshorn. Beobachtet wurde dabei das Laufverhalten, insbesondere die Temperaturentwicklung der Achslager, die sich durchwegs im Normbereich verhielt. In Romanshorn nutzten wir die Gelegenheit, mit dem historischen Kran des ehemaligen Furnierwerks Lengwil im Locoramaareal Kohle aufzuladen, die wir dort noch am Lager hatten.
Zurück ging dann die erfolgreiche Probefahrt in geschobener Fahrt mit 40 km/h nach Sulgen. Dies löste bei der zuständigen Amtsstelle für die Fahrbewilligung Kopfzerbrechen aus. Doch ist es ganz einfach – statt von einer rückwärtsfahrenden Dampfmaschine, wird der Tender durch eine E-Lok gestossen – einzig umgekehrt angehängt. Die Abstände von der Spitze zum Schienenmagnet der Lok lagen in der Toleranz, sogar eine Spitzenbeleuchtung mittels Taschenlampen fehlte nicht.
Für all jene, die es mit den Nummern genau nehmen: Auf dem Tender erstrahlt die Nummer 2969, wobei dies ursprünglich der Tender der Lok 2958 war, somit also eine Um Nummerierung. Fotos von dieser Fahrt auf der Bildergalerie:
Tenderprobefahrt C 5/6 2969