EUROVAPOR – Nostalgie auf Schienen  |  info@eurovapor.ch | +41 43 299 08 80

Newsletter Ausgabe 3 / 2014

Info Eurovapor Lokremise Sulgen

Ausgabe 3/2014 vom 18. August 2014

Liebe Freunde der Lokremise Sulgen

Am 16. Mai konnte ich der einmaligen spektakulären Aktion zusehen, wie der Dampflokkessel der C 5/6 auf den Rahmen aufgesetzt und verschraubt wurde. Es freut mich umso mehr, dieses wichtige Etappenziel erreicht zu haben, wenn man bedenkt, dass vor einem halben Jahr alles anders aussah, als wir nach dem Brand von Interlaken eine Wiederherstellung der beschädigten Teile in Frage stellen mussten. Ich habe den Eindruck, dies war ein zündender Funke, um dem Projekt neuen Antrieb zu verleihen und die Arbeiten mit den vielen freiwilligen Helfern in Schwung zu halten. Erfahren Sie in diesem Newsletter die wichtigsten Fortschritte an unserem «Gotthard-Elefanten».

Hansueli Kneuss, Reisedienst EUROVAPOR

6. und 7. September 2014, Biedermeierfest in Heiden

An diesem Wochenende findet zum 6.mal das alle vier Jahre stattfindende Biedermeierfest in Heiden statt. Der Dampfzug mit unserer Lok «Rosa» verkehrt zu den gewohnten Zeiten an beiden Tagen. Reisen Sie stilgerecht zu diesem schönen Anlass ins Biedermeierdorf Heiden.

Mehr Infos zum Anlass:
http://www.biedermeier.ch

Fahrplan Rosa:
http://www.lokremise-sulgen.ch/rosa

Die letzten öffentlichen Fahrten mit der «Rosa» werden dieses Jahr am Sonntag 5. Oktober durchgeführt.

27. September 2014, Jura-Rundfahrt mit dem Apfelsaft-Express und Dampfzug

Demnächst findet unsere grosse Herbstreise mit dem Triebwagen BDe 3/4 Apfelsaft-Express und Jura-Dampf-Fahrt in die Franches Montagnes statt. Wer sich diese Fahrt nicht entgehen lassen möchte, bitte ich um Anmeldung bis 25. August. Die Platzzahl für diese Reise ist auf 80 Personen beschränkt. Derzeit sind nur noch 14 Plätze im Zusatzwagen 2. Klasse buchbar. (Fensterplätze sind garantiert.)

Alle Infos und Anmeldung zu dieser Fahrt siehe:
http://www.lokremise-sulgen.ch/archiv2/fahrten-2014/jura-fahrt.html

Das neuste über die Fortschritte der Dampflok C 5/6 2969 «Elefant»:

19. – 25. April 2014, Aufarbeitung Radsätze und Rahmen

Am Fahrgestell waren etliche Spuren zu sehen, nachdem die Halle am 16. November 2013, in der der «Elefant» in Interlaken stand, voll abbrannte. Teilweise war die Farbe verbrannt und daher musste alles neu gestrichen werden. Sämtliche Achsen mussten zudem ausgebaut, kontrolliert, geschmiert und wieder eingeachst werden.

Unter den Bildern 11- 22 sehen Sie die Arbeiten von dieser Arbeitswoche:
Wiederaufnahme der Arbeiten an der C 5/6 in Sulgen

16. Mai 2014: Verheiratung von Kessel und Rahmen

Verheiratung, so nennt man bei einer Dampflok das Aufsetzen und Montieren des Kessels auf den Rahmen. Zufall: Auf den Tag genau ein halbes Jahr nachdem das Fahrstell beim Brand unter Schutt und Asche begraben worden war, konnten wir in Sulgen am 16. Mai erfolgreich den Kessel montieren. Einmal mehr boten wir für diesen Akt einen grossen Pneukran auf. Vorsichtigerweise planten wir für diese Aktion für allfällige Anpassungsarbeiten 2 Tage ein, denn schliesslich würde erstmals der Kessel von Lok Nr. 2958 mit dem Rahmen der Lok 2969 zusammengeführt. Da war es nicht selbstverständlich, dass alles auf Anhieb zueinander passt. Auch der komplett neu erstellte und am Kessel befestigte Aschkasten könnte Anpassungsarbeiten hervorrufen.

Nachdem der Kran an diesem Morgen den langen Arm ausgestreckt hatte, lief dann alles wie am Schnürchen. Erstaunlich, wie problemlos der Kessel auf den Rahmen passte. Einzig an zwei kleinen Teilen stand der Kessel an, welche nach kurzer Zeit demontiert werden konnten. Als auch das Führerhaus und der Tender mit einem kurzen Flug über Sulgens Dächer geschwebt hatten, war selbst der Einsatzleiter Johann Gröbli überrascht und sichtlich zufrieden, dass die Arbeiten bis zum Mittagessen hin bereits abgeschlossen werden konnten. Unser «Elefant» hatte erstmals so richtig Form angenommen!

Sehen Sie die eindrücklichen Bilder vom schwebenden Kessel auf der folgenden Bildergalerie:
Verheiratung von Kessel und Rahmen der C5/6 2969

Unser Betriebspraktikant Riccardo Keller, der nun den 1-jährigen Arbeitseinsatz an der C 5/6 beendet hat, stellte einen eindrücklichen 2. Filmteil zusammen, der die fortschreitenden Arbeiten zwischen November 2013 und Mai 2014 nochmal wirkungsvoll verdeutlicht. Insbesondere die bereits wieder aufgearbeiteten Teile nach dem Brand sind schön zu sehen.

Sehen Sie selbst: https://www.youtube.com/watch?v=LFQh0pNrxqU

30. Juni – 2. Juli 2014: Herstellung der neuen Kesselverkleidung

Während drei Tagen, vom 30. Juni bis 2. Juli, arbeiteten 12 angehende Fahrzeugschlosser im dritten Lehrjahr vom Berufs- und Weiterbildungszentrum Rorschach-Rheintal (BZR) in der Lokremise Sulgen. Sie beschäftigten sich vorrangig mit der Instandstellung der Dampflokomotive C5/6.

Anschliessender Text von Fritz Heinze:

Es wurde speditiv gearbeitet, die Motivation war gross und die Zielsetzungen klar. Nachdem bereits in den zwei vorhergehenden Jahren eine Schulklasse mit Fachlehrer Peter Kaufmann vom Berufs- und Weiterbildungszentrum Rorschach-Rheintal mit Standort in Rorschach in der Lokremise tätig war, konnten beim diesjährigen Einsatz tatsächlich die Arbeiten an der alten Gotthard-Dampflokomotive C5/6, Nr. 2969, die im Jahr 1916 in Dienst gestellt wurde, ausgeführt werden. Das war für alle Beteiligten Neuland, doch begegneten sie dieser Situation mit grösster Ruhe und Sachverstand und die Arbeit ging trotz ungewohntem Umfeld gut voran. Mit Fräsmaschinen, Bohrmaschinen und Schweissgeräten wurde gearbeitet, unterstützt mit Rat und Tat von Dampflok-Fachmann Giuseppe Vecera.

Effiziente Arbeit der Auszubildenden

Sowohl für Eurovapor-Präsident Gerd Hilligardt als auch für den technischen Leiter Johann Gröbli wurde von den angehenden Fachleuten sehr effizient gearbeitet und der durch den Brand vom letzten November in Interlaken entstandene Schaden mittlerweile wettgemacht. „Die Arbeit geht in grossen Schritten weiter, es wurde sehr viel erledigt“, bekräftigte Hilligardt. Er unterstrich dabei die bereits vorhandene Sachkenntnis und Routine der jungen Männer in ihrem Fach als Fahrzeugschlosser. Die Verkleidungen seien zwar erst mit den Spannsets befestigt, aber alle Teile schon angepasst. Allerdings betonte er, dass in Bezug auf die Fertigstellung der Dampflok noch einige grössere Brocken anstehen. Zum Beispiel die Bremseinrichtung und die Zylinderköpfe.

Eine Win-Win-Situation

Sowohl für den Fachlehrer Peter Kaufmann als auch für Johann Gröbli, dem technischen Leiter des Vereins Eurovapor, der Betreibergruppe der Lokremise, ist der Einsatz der Auszubildenden eine Win-Win-Situation. „Die Arbeit findet bei den Lehrlingen guten Anklang“, sagt der Fachlehrer, sehr angetan vom positiven Verlauf der Arbeit während den drei Tagen. Denn in der Regel arbeiten die Lehrlinge nie zusammen, sie kennen einander nur von der Schulbank. Die Möglichkeit der Zusammenarbeit in einem Arbeitsprozess sei nun gegeben, sagt Kaufmann. Für den Lehrer bedeutet der Arbeitseinsatz in Sulgen zusätzlich eine Steigerung der Sozialkompetenz, er stelle das Gemeinsame in den Vordergrund, betonte der Fachlehrer. Die Beteiligten lernten einander von anderer Seite kennen und stellten die unterschiedlichen beruflichen Einstellungen fest. Zusätzlich konnten sie hier selbständig arbeiten. Ein weiterer wichtiger Punkt sei der Umstand, dass die Lehrmeister hinter dem Projekt stehen und dieses auch finanziell unterstützen. Die drei Tage Arbeit gehen an einem Tag zu Lasten der Schule und zwei Tag steuern die Arbeitgeber bei. Ebenso bringen die Auszubildenden Werkzeuge wie Schweissanlagen, Winkelschleifer und Schutzwerkzeug mit.

Vor 46 Jahren letztmals

Johann Gröbli sieht im Arbeitseinsatz mit 12 Mann über drei Tage einen enormen ideellen Gewinn, soll doch die Dampflokomotive am Sonntag, 30. November erstmals aufgeheizt werden und unter Dampf stehen. Damit würde das genau 46 Jahre seit dem letztmaligen Einheizen der C5/6 geschehen. Für Präsident Gerd Hilligardt ist es wichtig, dass der Schwung innerhalb der Gruppe der aktiven Mitglieder, die seit dem Brand in Interlaken mit Hochdruck an der Aufarbeitung des entstandenen Schadens tätig sind, beibehalten werden kann.

Die Arbeit der Lehrlinge hätten dazu beigetragen, die geschichtsträchtige Dampflokomotive in der Fertigstellung voran zu bringen, sagt er.

Fritz Heinze

Zur Bilderstrecke:
Herstellen der neuen Kesselverkleidung

Übrigens: Eine Geschichte vor bald 46 Jahren geschehen – haben Sie gewusst…?

… vom historischen Wert unserer Dampflok C 5/6 Nr. 2969? Diese Lok beendete damals am 30. November 1968 mit einer Fahrt von Koblenz nach Winterthur Töss offiziell das Dampfzeitalter bei der SBB. Bekanntlich wurde diese anschliessend vor der SLM in Winterthur auf den Sockel gestellt. Man glaubte die Lok wohl für immer dort im Dornröschenschlaf vor sich hin schlummern zu lassen – bis die Zeit der Verschrottung nahte – und von den Rettern aus Sulgen vom Abbruch bewahrt wurde.

Im Archiv vom Fernsehen SRF sind wir auf den Film dieser letzten Fahrt gestossen. Sehen Sie selbst diesen historischen Filmstreifen als Zeugen seiner Zeit:
C 5/6 2969 im Film „Letzte Fahrt“

Rückblicke:

3. Mai 2014, Arbon Classics 2014

Einmal mehr liess das garstige Wetter keine richtige Feststimmung aufkommen. Auch wenn an der diesjährigen Arbon Classics der Bahnteil einen Nebenschauplatz war, konnten wir dennoch mit dem Extrazugsangebot einen kleinen Gewinn erzielen. Als Hauptattraktion pendelten wir, in Zusammenarbeit mit dem Verein «Historische Mittel-Thurgau-Bahn» mit der Dampflok Ec 3/5 und der Be 4/4 14, zwischen Arbon und dem Locorama Romanshorn hin- und her. Dieses Konzept mit Direktfahrt ins Locorama führten wir erstmals durch, und es funktionierte trotz knappen Wendezeiten tadellos.

Bericht & Bilder von der Arbon Classics 2014 finden Sie hier:
Arbon Classics 2014 – Rückblick & Bildergalerie

22. Juni 2014, Pendelfahrten Bischofszeller Rosenwoche

Trotz besten Wetterbedingungen wurde das Angebot zur Fahrt mit «Möhl‘s Apfelsaft-Express» nur spärlich genutzt. Mit den Einnahmen der nur 145 transportierten Personen konnten wir die Trassen- und Anordnungskosten leider nicht decken. Dennoch erlebten wir erfreuliches: Spontan stieg eine Frauengruppe im Stil der «Belle Epoque» ein und genoss die Fahrt im historischen Triebwagen nach Bischofszell.

Sehen Sie hier den Rückblick mit Bildergalerie:
Pendelfahrten Rosenwoche 2014 – Rückblick & Bildergalerie

Vorschau:

30. November 2014, Chlausfahrten mit Dampf am Bischofszeller Adventsmarkt

Dieses Jahr verkehren wiederum die beliebten Samichlausfahrten ab Bischofszell. Merken Sie sich dieses Datum schon jetzt vor. Zum Einsatz gelangt wie das Jahr zuvor, die Ec 3/5 der MThB. Auch der Wagen mit den Tieren wird wieder dabeisein. Details folgen.


Impressum: Der Newsletter der Lokremise Sulgen wird einem interessierten Publikum zu aktuellen Anlässen verschickt. Verfasser Hansueli Kneuss, EUROVAPOR Lokremise Sulgen. Kennen Sie Freunde oder Bekannte, die ebenfalls am Newsletter interessiert wären? Dann schreiben Sie mir bitte ein E-Mail mit Name, Adresse und der Empfänger-E-Mail auf extrazug@lokremise-sulgen.ch , besten Dank.
Falls Sie den Newsletter abbestellen möchten, klicken sie auf Antworten und schreiben als Titel STOPP, dann absenden.
EUROVAPOR Lokremise Sulgen, Chaletstrasse 26 a, 8583 Sulgen Gemeinnützige Vereinigung zur Erhaltung von historischen Schienenfahrzeugen