Christoph Tobler, Direktor Thurgau-Tourismus (mitte) flankiert von Ernst Möhl (links) und Markus Möhl.
Jungfernfahrt «Möhl’s Apfelsaft-Express» BDe 3/4 43
- EV Redaktion
Mit der Eisenbahn und Apfelsaft durch den Thurgau
Am Samstag, 25. Mai 2013 wurde der Triebwagen BDe 3/4 43 mit Baujahr 1938, dem heutigen “Möhl’s Apfelsaft-Express“ im Rahmen einer Fahrt seiner Bestimmung als Fahrzeug für den Tourismus übergeben. Eingeladen hatten Thurgau Tourismus, die Firma Möhl, Arbon und Classic Bodensee.
Es war für alle Beteiligten ein grosser Moment, als kurz nach 10 Uhr vormittags der grüne Triebwagen mit Lokomotivführer Johann Gröbli im Führerstand im Bahnhof Roggwil-Berg einfuhr. Der Triebwagen BDe 3/4 43 zeigte sich erstmals im neuen Kleid. Als blau-rot-weiss lackiertes Schienenfahrzeug hatte man ihn in der Vergangenheit unter dem Namen Tino gekannt. Heute zeigte er sich wieder in der ursprünglichen grünen Lackierung. Geändert hat sich die Beschriftung. Statt Bodensee-Toggenburg-Bahn lautet sie nun Apfelsaft-Express. Doch Ernst Möhl, Geschäftsführer der Mosterei Möhl, betont: „Wir haben darauf geachtet, dass dafür diesselbe Schrift verwendet wird und die Werbung somit diskret wirkt.“ Diese erste Fahrt führte die Gäste des Events bis hinunter nach Scherzingen, wo die Mehrheit der Teilnehmenden und die versammelte Presse die Fotoapparate zückte, um das Ereignis im Bild fest zuhalten.
Ein Fest mit viel Prominenz
Aus der Ansprache von Ernst Möhl war eine gewisse Euphorie zu verspüren. Das Gesamtkonzept, der Triebwagen mit Baujahr 1938, die damit verbundene Werbung, die Vertragspartner, all das entspricht seinem Empfinden. Er unterstrich auch, dass es für ihn eine schöne Art sei, mit diesem Oldtimerfahrzeug auf Schienen für den Namen „Möhl“ Werbung zu machen.
Positiv dürfte er auch den Umstand beurteilt haben, dass neben etlichen Gemeindeammännern und –präsidenten und Vertretern der Wirtschaft auch der Arboner Stadtammann Andreas Balg den Weg zur „Mostfahrt“ gefunden hatte. Und Eurovapor-Präsident Gerd Hiligardt liess sich das Erlebnis auch nicht nehmen und reiste aus dem Tessin an. Sichtlich genoss ebenfalls Regierungsrat Claudius Graf-Schelling die Fahrt im frisch restaurierten und umgefärbten Triebwagen.
Werbung für den Thurgau
Mit dem ersten Auftritt wurde der Triebwagen, dessen Bezeichnung neu BDe 3/4 43 lautet, seiner neuen Bestimmung übergeben. Während er im Besitz der Eurovapor-Sektion Lokremise Sulgen ist, in deren Bemühungen es auch stand, einen Sponsor zu finden für die neue Farbgebung und Innenausstattung, wird der Wagen nun von Thurgau Tourismus bewirtschaftet. Dafür ist die Winterthurer Reisefirma Rail Event besorgt, deren Geschäftsführer Daniel Wägeli bei der Einweihungsfahrt ebenfalls anwesend war.
Keine leichte Aufgabe
Ein grosses Stück Arbeit war die Umfärbung und technische Überholung des Triebfahrzeugs für die Sektion Lokremise Sulgen. „Wir hatten Mühe, den Wagen auf dieses Datum und den Saisonbeginn fertig zu stellen“, sagt Hansueli Kneuss vom Vereinsvorstand. Dass das Projekt in Zusammenarbeit mit den erwähnten Partnern nun habe realisiert werden können, bezeichnet Kneuss als Glücksfall. „Wir alleine hätten das finanziell nicht geschafft“, ergänzt er.
Fritz Heinze, Gastautor