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Dampflok 50 3673 fährt parallel zu unserem Extrazug, so dass die zahlreichen Fotografen aus dem fahrenden Zug ein seltenes Bild der schwer arbeitenden Dampflok machen können. 27. April 2019 | Bild: Georg Trüb
Bild: Georg Trüb

Perspektiven wie sie nur durch eine Parallelfahrt möglich sind!

Gotthardspektakel mit gigantischen Loks 27. April 2019 – Rückblick & Bildergalerie

Ende 2018 kam von verschiedenen Seiten der Wunsch, mit vereinten Kräften nach längerer Zeit wieder einmal einen historischen Zug über den Gotthard zu führen. Anlass dazu gab das Jubiläum von 75 Jahren der Arlberglok 1020 042-6, die Haltinger Speisewagenfreunde (HSF), welche ihren Speisewagen wieder einmal sinnvoll bei einer Langstreckenfahrt einsetzen wollten, so wie dies zu Zeiten des Nostalgie-Rhein-Expresses vor Jahren üblich war. Schliesslich übernahm Eurovapor aus Sulgen den Lead der Trassenplanung und Koordination der verschiedenen Teilzüge.

Es gab dabei verschiedene Herausforderungen zu meistern. Eurovapor aus Sulgen fehlen noch immer betriebsfähige Wagen und auch HSF besitzt ausser dem Speisewagen MITROPA kein eigenes Rollmaterial. Die Arlberglok hat zudem keine Schweizer Zugsicherung und muss, nebst dem Österreichischem Maschinenbediener, durch 2 streckenkundige Lokführer begleitet werden. Als ambitioniertes Ziel definierten wir vorerst Luino, wo wir unserem Partnerverein „Verbano-Express“ mit deren Eisenbahnmuseum immer gerne einen Besuch abstatten und willkommen sind. Es kam dann die zusätzliche Idee auf, uns mit der in Luino stationierten Dampflok 50 3672 entgegenzufahren und auf der Gotthardsüdseite mit Parallel- und Überholfahrten „Isebähnle“.

Gotthard-Express aus 3 Teilzügen

Schliesslich galt es 3 Teilzüge aus Basel, Sulgen und Feldkirch in Arth-Goldau zu einem „Gotthard-Express“ zusammenzuführen. Nach einem grossen Rangiermanöver trifft uns ab Arth-Goldau gleich die nächste Hürde mit dem Streckenabschnitt mit Zugsicherung ETCS Level 2, der nur durch Vorspannlok mit entsprechender Ausrüstung überbrückt werden kann. Die Planung der Trasse beanspruchte dann Wochen um Wochen und am Gotthard erfuhren wir immer wieder von neuen Einschränkungen wie die beschränkte Gleisbenützung in Airolo. Die Vereine Mikado und DSF halfen uns freundlicherweise mit Loks und Wagen aus, so dass wir einen stattlichen Zug zusammenstellen konnten.

Bis 1 Tag vor Abfahrt mussten wir, infolge Einsatzänderung der ETCS-Lok Loks und Personal, umdisponieren, so dass erst im letzten Moment die endgültigen Anordnungen erscheinen konnten.
Am Morgen des 27. April war es dann endlich soweit. Der Verein Mikado aus Brugg entsandte die Ae 6/6 mit 2 Wagen nach Sulgen, der Verein DSF führte mit einem RBe 4/4 den HSF-Speisewagen mit 2 Wagen von Basel nach Arth-Goldau und auch die Österreicher starteten pünktlich in Feldkirch mit ihrer 1020 via Buchs – SOB nach Arth-Goldau. Mit wenigen Minuten Verspätung traf der Zugsteil aus Sulgen in Arth-Goldau ein, was dann das grosse Umrangieren bereits zeitlich knapp werden liess. Schliesslich wären wir Punkt 11 Uhr, wie geplant, zur Abfahrt bereit gewesen, hätte uns nicht ein Wagen mit seinen Bremsen Probleme bereitet. Mit 20 Minuten Abgangsverspätung setzten wir die Fahrt fort in Richtung Gotthard.

Nachdem wir in Erstfeld die ETCS-Lok kurz auf die Seite stellten, ging es flott weiter über die Kehrtunnels den Gotthard hinauf. Inzwischen erfuhren wir von den Kollegen der Südseite, dass die Dampflok wegen einem technischen Problem 1 Stunde später in Airolo eintreffen werde. So warteten wir die Zeit in Göschenen mit einem zusätzliche Fotohalt ab.

Parallelfahrt auf der Südrampe

In Airolo klappte es dann mit einer Parallelfahrt des elektrischen Zugs und dem Dampfzug nach Rodi Fiesso. In Faido erfolgte eine eindrückliche Überholfahrt des Dampfzugs. Mit etwas Verspätung trafen wir schliesslich in Bellinzona ein, wo das Personal im Schnellverfahren verpflegt werden musste. Es gab dann auch beim Umstellen der Loks in Bellinzona weitere Verzögerungen, da infolge dichtem Regelverkehr, sehr lange nicht rangiert werden konnte.
Es musste schliesslich nochmal eine weitere ETCS-Lok als Vorspann geordert werden, weil bei der vorgesehenen Lok 2 Stirnscheinwerfer ausfielen.

Die Rückfahrt verlief dann im Weiteren problemlos. Der Basler Flügelzug konnte bis Basel die Verspätung wieder aufholen, der Zugsteil nach Sulgen – St. Margarethen – Feldkirch kam schliesslich 1 Stunde später als geplant an.

Medien

Einige schöne und aus verschiedenen Perspektive aufgenommenen Filme

Bildergalerie