Dampflok 23 058
Die Großdampflok 23 058, ehemals der Deutschen Bundesbahn, ist seit dem 1. Januar 1976 in unserem Bestand und hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Nun wird sie in Würzburg von der Betriebsgruppe Deutschland betreut und an Veranstalter vermietet, die sie in ihrem Stammland vor Sonderzügen einsetzen.
Exkursionen in die Schweiz sind jedoch nicht ausgeschlossen!
- Baujahr 1955
- Im Einsatz bei der DB bis 1975
- Im Bestand der Eurovapor seit 1976
- Aufarbeitung 2000? – 2003 in der Zentralwerkstätte ŽOS České Velenice
- Diverse Reparaturen 2017 – 2020, Wiederinbetriebnahme und Überführung nach Würzburg
- Status: Einsatzbereit.
Die Baureihe 23 sollte die alten Länderbahnlokomotiven der BR 38 (P8) ersetzen. Auf der Basis der alten Reihe 23 (1941) wurde die Reihe 23 der DB neu entwickelt, unter Verwendung der neuesten Möglichkeiten auf den Gebieten der Schweisstechnik, Wirkungsgrad, Komfort und Sicherheit. Die Feuertür wird statt mit der Hand, mit einem Pressluftzylinder geöffnet und geschlossen. Total wurden 105 Stück dieser Baureihe erstellt, Baujahre 1950–59. Die Nummer 23 105 wurde im Dezember 1959 als letzte Dampflokomotive der DB in Dienst gestellt, zu einer Zeit also in der längst Diesel und E-Loks die Schienen eroberten. Die Lok mit der Betriebsnummer 23 058 wurde am 1. Januar 1976 offiziell an die Eurovapor übergeben. Gegen Ende der DB-Zeit war sie dem Bw Crailsheim zugeteilt, wie viele andere 23’er auch. In ganz Europa blieben nur ein paar vereinzelte Maschinen übrig.
Fleissig im Einsatz – bis zum Unfall 1998
Der erste Sonderzugeinsatz für die Eurovapor fand am 23. Oktober 1977 statt, danach war sie bis Ende 1983 abgestellt. Am 1. Dezember 1984 wurde sie erneut in Betrieb genommen, es folgten viele Extrafahrten, oftmals zusammen mit dem Nostalgie Rhein Express (NRE). Am 30. Dezember 1998 sollte die Lok von Basel in die Ostschweiz überführt werden, dabei löste sich bei voller Fahrt eine Triebstange und beschädigte dabei Triebwerk, Luftpumpe und auch den Gleiskörper.
Aufarbeitung 2000 – 2003
Es wurde beschlossen, die Lok zu zerlegen und im Dampflokausbesserungswerk Meinigen (Deutschland) wieder in Stand stellen zu lassen. Die nötigen Mittel wurden unter anderem mit Anteilsscheinen zusammengetragen. In Meiningen wurde dann allerdings nur der Tender aufgearbeitet, die restlichen Arbeiten wurden in České Velenice (Tschechien) in einem ehemaligen Ausbesserungswerk der CD vorgenommen. Im Dezember 2003 wurde die Dampflok wieder in die Schweiz überführt. Die Freude dauerte leider nicht lange, denn im Juni 2004 erlitt sie während einer Extrafahrt einen Triebstangenbruch. Nach einem erneuten Aufenthalt in České Velenice fand im Mai 2005 die Wiederinbetriebnahme statt. Die Lok wurde anschliessend dem „Club 41 073“ zur Verfügung gestellt, der sie bis 2009 im südwestdeutschem Raum einsetzte.
Geplante vermietung nach Holland
Um mit dieser betriebsfähigen Lok wieder Einnahmen generieren zu können, wurde beschlossen sie an die neu gegründete Museumsbahn „Friese Stoomtrein Maatschappije“ in Holland langfristig zu vermieten. Zu diesem Zweck wurde sie auf Leichtölfeuerung umgebaut, und 2011 zur STAR nach Stadskanaal (Niederlande) überführt. Leider konnte die Museumsbahn den Betrieb nicht wie vorgesehen aufnehmen, die Lok gelangte 2013 über Umwege wieder in die Schweiz. Nun war geplant die Lok auf der schönen Hauenstein-Linie zwischen Sissach und Olten einzusetzen. Da eine Betriebsbewilligung der neuen Leichtölfeuerung in der Schweiz nur mit weiteren, kostenintensiven Massnahmen zu bekommen gewesen wäre, entschloss man sich zum Rückbau auf Kohlefeuerung.
Einsatz im Stammland
Im Juni 2017 wurde der Rückbau vollzogen und nach weiteren Arbeiten wieder in Betrieb genommen. Am 2. Juli 2017 wurde sie nach Heilbronn überführt, dort wurde auch die deutsche Zugsicherung PZB wieder eingebaut. Die Instandhaltung und Vermarktung erfolgt durch die „Betriebsgruppe Deutschland“.
Rückschlag 2017 durch einen Triebwerkschaden
Auf einer Überführungsfahrt nach Würzburg kam es zwischen Heilbronn und Nekarsulm zu einem schweren Triebwerkschaden der 23 058. Dabei wurde die Halterung der Kreuzkopfführung abgerissen, welche dann weitere Teile des Triebwerks stark beschädigte. Als Folge mussten diverse Teile neu gefertigt werden, wobei Lieferverzögerungen die Reparatur immer wieder hinauszögerten. Nebst des Unfallschadens traten zusätzliche Altschäden und unsachgemäße Instandhaltungsmängel der Vergangenheit zu Tage. Für all diese unvorhergesehenen Arbeiten mussten zudem immer wieder finanzielle Mittel beschafft werden. Mit der erfolgreichen Lastprobefahrt am 31.10.2020 konnten die aufwändigen Reparaturarbeiten endlich abgeschlossen werden. Die Lok ist nun einsatzbereit mit Stationierungsort Würzburg.
Bezeichnung | 1’C 1′ h2 (Betriebsgattung P 35 17/19) |
Früherer Eigentümer | Deutsche Bundesbahn |
Erbauer / Fabrik-Nr. | Krupp, Essen / 3446 |
Baujahr | 1955 |
Länge über Puffer | 21,3 m |
Durchmesser Triebrad | 1750 mm |
Heizfläche | 156,28 m2 |
Fläche Heizrost | 3,11 m2 |
Dampfdruck | 16 bar |
Dienstgewicht | 144,8 t mit Tender |
Höchstgeschwindigkeit | 110 km/h, 85 km/h Tender voraus |
Leistung | 1785 PSi |
Im Bestand Eurovapor seit | 01. Januar 1976 |
Die 23 058 kann man mieten!
Die Lok ist in Würzburg, Deutschland, stationiert und kann von Veranstaltern gemietet werden.
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Geschichte der Wiederinbetriebnahme ab 2017
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